Auf Entdeckungsreise auf Zypern
- Teddy
- 15. Mai 2024
- 5 Min. Lesezeit
Ein Blick in unsere mögliche neue Heimat
Zypern, die atemberaubende Insel im östlichen Mittelmeer, hat uns erneut in ihren Bann gezogen. Dieses Mal war unser Besuch jedoch von einem besonderen Ziel geprägt – die Suche nach unserer potenziellen neuen Heimat. Da für uns eine Auswanderung im November bevorsteht, wollten wir die verschiedenen Facetten dieser Insel erkunden, um die Region zu finden, die unser Herz erobern würde. Im übrigen durften wir dieses Jahr zweimal Ostern feiern, da zum Zeitpunkt unseres Aufenthaltes gerade das orthodoxe Osterfest gefeiert wurde.
Oroklini

Begonnen haben wir unsere Schnuppertour nach unserer Landung in Larnaka ganz in der Nähe in dem Dörfchen Oroklini. Wir hatten Glück: Das Hotel lag direkt am Strand. Die Kilometerlange Uferpromenade war auch bereits wunderschön gestaltet worden, endete aber abrupt in der Nähe des Hotels.

Auch der Strand war bereits geebnet, aber dieser bestand nicht aus feinem Sand oder Kies sondern einfach aus dreckiger Erde. Auch die massenweise aufgestellten Sunbeds konnten darüber nicht hinweg täuschen. Wir denken, wenn wir uns dieses Örtchen in ein paar Jahren anschauen würden ist es ein richtiger Geheimtipp.
Aber jede Ecke Zyperns hielt neue Überraschungen bereit und ließ uns immer tiefer in die Schönheit und Vielfalt der Insel eintauchen.
Kissonerga

So schauten wir uns als nächstes Kissonerga, ein kleines Zeilendorf an der Küste zwischen Paphos und Coral Bay an. Unsere Unterkunft hier war sehr cool, supersauber und der Gastgeber superfreundlich. Leider lag seine Unterkunft unmittelbar an der vielbefahrenen E701. Die Küste ist hier leider sehr steil, so dass es hier nicht wirklich einen fußläufig zu erreichenden Strand gab. Bis wir auf einer unserer Erkundungstouren den Felsenstrand vom Hotel "Cynthiana Beach" entdeckten:
Hier hat die Natur mitgeholfen und mit ihren Felsen ein richtiges Schwimmbecken geformt, dass auch bei noch so hohen Wellen Schutz bietet. Sogar der Boden hatte ein natürliches Gefälle: vom Nichtschwimmer zum Schwimmer, einfach genial.
Und da es auf Zypern keine Privatstrände gibt, hatten wir auch kein Problem damit es uns hier gemütlich zu machen.

Während wir die unterschiedlichen Regionen erkundeten, wurden wir von der Herzlichkeit der Einheimischen und der einzigartigen Kultur Zyperns verzaubert.
Polis

So sollte dann als nächstes der mit viel Spannung erwartete Ausflug in die Region Polis folgen. Durch Reiseberichte und diverse Facebookgruppen glaubten wir hier im November unsere Zelte aufschlagen zu können. Die deutsche Community ist hier wohl besonders groß. Sogar einen deutschen Metzgerimbiss namens "Schmackofatz" soll es hier geben, der hier zahlreiche nach deutscher Art hergestellte Würste und Co anpreist. Wöchentliche Events der Deutschen werden wohl in der "Magic Oak", einer Mischung aus Kneipe, Imbiss und Veranstaltungssaal organisiert.
Die Anreise durch die tolle und gebirgige Landschaft war einfach wunderschön.
Doch wider Erwarten war leider in dieser Region mit Ausnahme vom Dörfchen Latsi, das sich seit letztem Jahr mit einer schnieken, neuen Hafenpromenade herausgeputzt hat, das einzige positive Erlebnis die beste Pizza, die wir seit langem im "My Mamma Mia"gegessen haben. Das Dorf Polis ist einfach nur am verfallen und unschön anzusehen.
Die Unterkunft bei Athena war auch ok. Doch in Anbetracht unseres Gesamteindruckes auch mit der Erreichbarkeit der nächsten Fachärzte, größeren Krankenhäuser und nicht zuletzt cooleren Shoppingmöglichkeiten mit mehr als 1,5 Stunden Anreise haben wir uns entschlossen hier frühzeitig wieder abzureisen.
Doch wie geht es weiter? Für welche der vielen und interessanten Regionen werden wir uns entscheiden???
Larnaka und Umgebung

Natürlich darf auch die Gegend zwischen Larnaka und Agia Napa nicht auf unserer Schnuppertour fehlen. Hier sind tatsächlich die allerschönsten Strände der Insel. Vor allem der Nissi Beach verleiht einem Karibikgefühle. Das führt allerdings auch dazu, dass die Gegend hoffnungslos von Massentouristen und Partypeoplen überlaufen ist.

Auch das in der Nähe befindliche Kap Grecco ist ein wunderschöner Tauch- und Schnorchelspot, den wir noch vom letzten Jahr kannten. Eine Felsenküste, wie sie schöner nicht sein kann mit glasklarem Wasser und vielen, vielen Fischen. Auch touristisch gar nicht überlaufen. Aber: Das nächste Bett wäre dann wieder in einem dieser Touri-Zentren...

Larnaka selber ist mit über 50.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Zyperns, weist aber nicht diesen Hochhauscharakter wie Limassol auf. Es hat eine riesige Strandpromenade mit wunderschönen Stränden. An der Promenade ist Abends die Hölle los mit einem kilometerlangen Stau an der Uferstraße. Die Altstadt ist genau so verfallen, wie die meisten Städte hier.
Hier war auch unser Hotel. Bei booking.com mit supertollen Bildern hinterlegt. Die Zimmer waren auch in Ordnung und supersauber, außer einer nicht richtig funktionierenden Toilettenspülung und einem Ausblick vom Balkon auf eine gefühlte Müllhalde. Das ganze Hotel war mit automatischen Gestankspendern ausgestattet, keine Ahnung was hier übertüncht werden sollte...
Zum Glück war unser Hotel in Strandnähe, so dass wir den Leihwagen für 3 Tage auf einem nahe gelegenen Parkplatz stehen lassen konnten. Dafür liehen wir uns ein paar mal Nextbikes aus; Katastrophe ist kein Ausdruck: Technisch einfach verwahrlost, Schlösser streiken, Rückgabe funktioniert nicht, so dass wir mehrfach den guten Support kontaktieren mussten.
Aber richtig toll waren hier die weitläufigen Strände, besonders der Mackenzie-Beach direkt neben der Landebahn. Sehr sauber und ruhig. Hier konnten wir tolle Fotos machen. Auch die verlassene Vinaria, die wir mitten in der Altstadt in einem verlassenen Innenhof entdeckten werden wir nicht wieder vergessen. Dort gab es die tollste Weinauswahl, die wir seit langem gesehen haben. Auch die Auswahl an ausgefallenen Tapas und Nascherchen war einfach nur Bombe.
In Larnaka wagten wir beide auch unseren ersten Friseurbesuch auf Zypern: einfach nur ein tolles Erlebnis. Allein wegen der Kopfmassage mit ätherischen Ölen hätte sich der Besuch gelohnt. Der abschließende Preis war im Vergleich zu Deutschland einfach beschämend.

Unser nächster Stopp sollte dann Nikosia sein, der aber wider Erwarten so spannend und interessant war, dass wir dieser multikulturellen Stadt einen separaten Bericht widmen werden.

Jede neue Begegnung und jeder entdeckte Ort brachte uns unserem Ziel näher, die perfekte Region für unseren Neuanfang zu finden. Obwohl die Entscheidung nicht leicht fallen wird, sind wir dankbar für die Möglichkeit, Zypern auf diese Weise kennenzulernen.
Paphos
Nicht zuletzt möchten wir noch Paphos erwähnen. Hier hatten wir unser erstes persönliche Treffen mit Meinhard, der uns bei der Einwanderung behilflich sein wird, Eine coole Socke...
Nach dem Paphos letztes Jahr eigentlich nicht wirklich mit uns gesprochen hat, waren wir in diesem Jahr dafür umso begeisterter von dieser gemütlichen Stadt. Es hat sich in dieser kurzen Zeit wahnsinnig viel getan:
Der historische Hafen ist komplett neu angelegt. Die endlos erscheinenden kilometerlange Uferpromenade ist fertig gestellt. Man merkt auf jeden Fall, dass der neue junge Bürgermeister, der hier sehr von den Locals gelobt wird, schon ganz viel bewegt hat.
Die riesige Mall haben wir in diesem Jahr erst richtig für uns entdeckt. Natürlich haben wir dieses Jahr auch schon geschaut, ob es dort alle Produkte, von denen wir glauben diese unbedingt zu brauchen, auch dort geben wird. Wir hatten zu Hause schon eine riesige Liste gemacht mit Dingen, die wir unbedingt nachschauen wollten: Gibt es das richtige Deo, den richtigen Rasierer, Zahnbürsten, vielleicht unseren liebgewonnen Kaffeevollautomat, eine coole Heißluftfriteuse, die Kerstin ganz neu für sich entdeckt hat und daraus ganz tolle neue Kreationen zaubert. Und, und, und ...
Wir waren schließlich beruhigt und hatten das Gefühl gewonnen, dass wir hier überleben könnten...😂
Als dann auch noch der Härtetest mit Kerstin's zerbrochener Brille mit mehr als Bravour vom Optikermeister Loucas bestanden wurde, waren wir endgültig überzeugt. Er schaute sich Kerstins defekte Brille kurz an, Reparatur ist doof, neues auf die alten Gläser passendes, richtig cooles Gestell herausgesucht, Gläser eingepasst und in nicht mal einer Stunde konnte mein Schatz wieder alles sehen. Und das zu einem Preis,....geschenkt.

Auch die Strände haben wir uns natürlich angeschaut und ein wenig außerhalb Richtung Limassol einige coole gefunden.
Schließlich fanden wir zufälliger Weise noch einen Italiener inmitten eines chilligen Arkadenhofes. Mit Palmen, Wasserspielen, Springbrunnen, unendlich vielen Goldfischen wurden wir eine Welt verzaubert, die mediterraner nicht sein kann. Die köstlichen Salate waren an Genuss nicht zu überbieten. Einfach ein tolles Must-do in Paphos, etwas abseits vom Touristenstrom und eigentlich nur durch Zufall oder Mund-zu-Mund-Propaganda zu entdecken: Atrion Garden Restaurant. Ganz liebe und zuvorkommende Leute.
Und hier war uns nun endgültig klar, dass wir mit Paphos den für uns richtigen und passenden Ort gefunden hatten in dem wir ab November dann in malerischer Umgebung die traumhaften Sonnenuntergänge gemeinsam mit den herzlichen Inselbewohnern zu genießen und gemeinsam mit Zypern ein neues Kapitel in unserem Leben aufzuschlagen.
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