Uthweiler - wir kommen
- Teddy
- 6. Mai 2023
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 17. März 2024
Am Sonntag, den 13.11.22 war es dann so weit. Unser „Umzug“ nach Uthweiler stand an. Na ja, ein richtiger Umzug im klassischen Sinn war es ja eigentlich nicht, da wir ja in den Monaten zuvor unser Haus geräumt und fast unser ganzes Hab und Gut veräußert haben. Für mich wird es nach über sechzig Jahren der erste, aber nicht der letzte Umzug im Leben sein.

Einige Sachen, von denen wir nicht wußten, ob wir sie in unserem neuen zu Hause brauchen würden - schließlich kannten wir unsere neue AirBnb-Wohnung nur von Bildern - hatten wir zuvor in einer angemieteten „Blauen Box“, einem kleinen Container in Beuel deponiert. Ebenso unsere guten MTB, weil wir nicht wussten, ob es eine geeignete Abstellmöglichkeit für sie geben würde.

So haben wir dann unsere sieben Sachen Samstags schon ins Auto gepackt.
Klaus, unser „Herbergsvater“ hatte uns geschrieben, dass er die Wohnung noch sauber machen müsste und wir dann ab 14 Uhr einziehen dürften.
So konnten wir gemütlich frühstücken, noch ein paar Sachen in den Container packen, nochmal kontrollieren, ob wir wirklich alles aus dem Haus geräumt hatten…und wir waren immer noch zu früh dran. Nach ein wenig trödeln und spazieren machten wir uns dann laaangsam auf den Weg nach Oberpleis. Vielleicht könnten wir ja hier noch eine Kleinigkeit zu Essen bekommen?
Aber wie wir es schon von Hangelar kannten, schien es sich auch hier eingebürgert zu haben, dass alle Imbisse am Wochenende geschlossen haben. So schlenderten wir durch Oberpleis, wo wir gefühlt keinen Meter gerade, also entweder bergauf oder bergab gehen konnten. Eine völlig neue Erfahrung für uns Flachland-Rheinländer - nein, der Niederberg ist nicht wirklich ein Solcher.
Während unserer Erkundungstour durch Oberpleis prüften wir natürlich die Infrastruktur:
Gibt es dort Einkaufsmöglichkeiten?
Ja REWE FICKEIS! Wir mussten echt schmunzeln.
Gibt es einen Bäcker? Ja, auch den uns bereits gut bekannten Gielgen.
Gibt es einen Ersatz für unseren Eisbär?
Und, und, und…

An der Dollenforfer Straße sahen wir dann eine anscheinend geöffnete Kneipe „Haus Bramkamp“. Denn hier standen die Raucher vor der Tür. Hier machten wir uns zumindest die Hoffnung, dass wir hier eine Kleinigkeit zu Essen bekommen. Vielleicht eine Suppe? Kartoffelsalat? Brotzeit?
Wir staunten nicht schlecht, als wir direkt im Schankraum von dem netten Kellner empfangen wurden: „Ich schaue mal ob ich noch einen Platz für Zwei habe.“
Er lotste uns dann in den hinteren, schon fast edel anmutenden voll besetzten Speiseraum, den wir hier nie so vermutet hätten.
An der gepflegten Speisekarte konnten wir dann erkennen, dass wir wohl bei einem Kroaten gelandet sind. Da wir bei einem solchen am Abend zuvor waren und wir eigentlich nur eine Kleinigkeit wollten bestellten wir uns beide eine typisch kroatische Bratkartoffelpfanne mit Mettwurst und Spiegelei…
Als wir die brodelnden Pfannen dann auf den Tisch gestellt bekamen, wußten wir wieder einmal: Eine Portion hätte auch gereicht. Die Kartoffel waren perfekt zubereitet und richtig lecker. Aber auch diese Tatsache konnte uns nicht dazu veranlassen unsere Portionen komplett zu verschlingen.

Mit vollem Bauch schauten wir dann überrascht auf die Uhr: Wir hatten bereits nach 14 Uhr. Der Herbergsvater wartet…
Auf dem Weg nach unserem neuen Domizil gingen uns noch mal die alten Fragen durch den Kopf:
Wie wird die Wohnung sein? Ist alles da? Werden wir uns wohl fühlen? Wie verstehen wir uns mit Klaus, unserem Vermieter? Und, und, und.
Wenn die Wohnung schlecht ist: Warum nur haben wir 4 Monate gemietet?
Wenn die Wohnung gut ist: Warum haben wir nur 4 Monate gemietet?
Wir haben immer gesagt, dass wir vom Schlechtesten aus, dann kann es nur besser sein oder werden.

Als wir vor dem schicken und modernen und recht jungen Haus vorfuhren, wurden wir direkt von Klaus und seiner Frau herzlich begrüßt und zu unserem „Anwesen“, dem Hinterhaus geführt. Klaus erklärte den gesamten hinteren Bereich mit Riesenterrasse, teilweise überdacht und großem Garten zu unserem Reich.
Die beiden zeigten uns die geräumige, schicke, moderne und gepflegte Wohnung, die es an nichts mangeln ließ. Ich glaube kompletter kann man eine Wohnung nicht ausstatten. Wir waren sehr erleichtert und froh, dass es uns hier so gut angetroffen hat. Die wohlige Wärme der FB-Heizung tat ihr übriges.
So kamen wir rasch zu dem Entschluss, dass wir von den Dingen in unserem Container nicht mehr viel brauchen würden.
Wir haben auch das Gefühl, dass wir uns mit Klaus und seiner Frau, die im Vorderhaus wohnen, gut verstehen werden.
Nach dem Auspacken unserer Sachen, den Vorbereitungen für den nächsten Arbeitstag, Duschen und einem kleinen Schlummerschmaus konnten wir den Abend gemütlich ausklingen lassen um dann zufrieden und müde in dem neuen Bett einzuschlafen…
Vielleicht mit einem Traum? Unserem Traum von der Weltreise...
Comentarios